Die Tanks wieder auffüllen war in der Länderspielpause beim Wolfsrudel angesagt. Deshalb gab’s auch einige Tage frei. Und dementsprechend präsentierten sich die Schützlinge von Stephan Helm und Emanuel Pogatetz auch vom Start weg gegen die Vienna. Schon nach vier Minuten hatten die Fans den Torschrei auf den Lippen – doch der Treffer von Dario Tadic wurde wegen Abseits zurecht aberkannt. Und auch wenn die Vienna sich überhaupt nicht versteckte, immer wieder versuchte Nadelstiche zu setzen – unsere Blau-Gelb-Roten blieben das aktivere, das bessere Team. Allerdings wurden viele Aktionen nicht konzentriert genug fertig gespielt. Und so dauerte es einige Zeit bis zu den nächsten Torchancen. In Minute 22 tauchte Bernd Gschweidl alleine im Fünfer auf, hob das Leder aber volley über das Tor. Drei Minuten später wurde er dann bei einem Abschluss im Strafraum gerade noch geblockt.
Nach einer halben Stunde musste dann Andree Neumayer verletzt vom Platz, für ihn kam Rio Nitta. Am Spielverlauf änderte sich wenig. Die Wölfe blieben das dominante Team. Und in Minute 38 hatte Dario Tadic das 1:0 am Fuß – sein Heber verfehlte das Gehäuse aber um Millimeter. Doch dann der nächste Rückschlag für unser Team – auch Marcel Ritzmaier musste kurz vor der Pause verletzt ausgetauscht werden. Geschockt wirkte man trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil – der Vorwärtsgang bleib eingelegt. Und in Minute 45 scheiterte Tadic mit einem Weitschuss an Ex-St. Pöltner Armin Gremsl. So ging’s mit einem 0:0 in die Kabinen.
Nach dem Wechsel war plötzlich die Vienna die etwas aktivere Mannschaft. Und hatte gleich ihre erste Top-Chance. Doch Marcel Tanzmayr traf aus spitzen Winkel nur die Stange. Jetzt wurde die Partie immer intensiver. Und unsere Wölfe gefährlicher. So verfehlte etwa Joel Dombaxi mit einem Schuss das leere Tor (59).
In der 62. Minute dann der nächste Rückschlag für das Wolfsrudel. Denn der alles andere als sattelfeste Schiedsrichter Florian Leitner fiel auf eine Schwalbe von Christoph Monschein herein. David Peham nahm das Elfmetergeschenk dankend an und schoss die Vienna mit 1:0 in Führung.
Doch Thesker & Co ließen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, warfen alles nach vorne. Es gab Chancen am Fließband. Die beste vergab Dario Tadic in der 72. Minute, der alleine vor dem Tor am Ball vorbei rutschte. In der 74. Minute wurde man dann aber doch belohnt – nach einem Foul von Keeper Gremsl am eingewechselten Kevin Monzialo verwertete Tadic den Elfmeter zum 1:1.
Und weiter ging es in dieser Tonart. Die Partie verlief wie auf einer schiefen Ebene in Richtung Vienna-Tor. Bis zur 90. Minute – da gab’s nach einem Entlastungsangriff noch einmal Freistoß für die Wiener. Und Cedomir Bumbic packte einen Sonntagsschuss aus, der via Unterkante der Latte im Tor von Stolz einschlug und so die zweite Saisonniederlage besiegelte. Für Trainer Stephan Helm eine absolut unnötige: „Weil wir einfach zu viele Chancen liegen gelassen haben. Letztendlich also ein gebrauchter Tag. Wegen der bitteren Last Minute-Niederlage. Aber noch viel mehr wegen der Verletzungen von Marcel und Andree.“
SKN St. Pölten – Vienna 1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Peham (62., Elfmeter), 1:1 Tadic ( 74., Elfmeter), 2:1 Bumbic (90.+2)
SKN St. Pölten: Stolz; Riegler (66. Bauer), Thesker, Carlson; Keiblinger, Messerer, Neumayer (34. Nitta), Ritzmaier (41. Barlov), Dombaxi; Gschweidl (66 Monzialo), Tadic
FAC: Gremsl; Bauer, Steiner, Kreuzhuber, Bumbic; B. Luxbacher, Omerovic, Ochs (79. Sanogo); Tanzmayr (78. Edelhofer), Monschein (79. Stratzing); Peham (90.+1 Kitenge)
Gelbe Karten: Neumayer (30., Foul), Riegler (51., Foul), Thesker (57., Foul), Monzialo (84., Foul) bzw. Bauer (25., Unsportlichkeit)
NV Arena; SR Leitner, 2.289 Zuschauer